Reguläre Öffnungszeiten

Täglich 10–20 Uhr
(auch an Sonn- und Feiertagen)

 

AUSNAHMEN
An jedem dritten Mittwoch des Monats
ist die Ausstellung zur AfterworkKH bis
22 Uhr geöffnet: 20.3., 17.4., 15.5., 19.6., 17.7. und 18.9.2024

So finden Sie uns

 

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
Theatinerstraße 8
(in den Fünf Höfen)
80333 München
T +49 (0)89 / 22 44 12
kontakt@kunsthalle-muc.de

Anfahrt

Lust der Täuschung

Von antiker Kunst bis zur Virtual Reality
17.8.2018 – 13.1.2019

Über die Ausstellung

Auf unser Auge allein ist kein Verlass. Die digitale Bildbearbeitung ist mittlerweile so perfekt, dass genaues Hinsehen nicht ausreicht, um wissen zu können, womit wir es zu tun haben: Fakt oder Fiktion. Das ist kein neues Phänomen: Optische Täuschungen, Illusionen, visuelle Tricksereien und Fälschungen gab es schon immer – besonders in der Kunst. Seit der Antike spielen Künstler mit unserer Wahrnehmung und beweisen ein ums andere Mal, wie einfach wir zu täuschen sind. Mit Beispielen aus Malerei, Skulptur, Video, Architektur, Design, Mode und interaktiver Virtual-Reality-Kunst bietet die Ausstellung einen höchst unterhaltsamen Parcours durch die (Kunst-)Geschichte von Schein und Illusion.
Eine Ausstellung wie eine Wunderkammer

Die Ausstellung fasst über vier Jahrtausende Augentäuschung zu einem aufregend inszenierten Kunsterlebnis zusammen – in jedem Raum warten neue Überraschungen. Dabei gilt es, sowohl unbekanntere Künstler zu entdecken als auch Werke großer Meister der Kunst- und Designgeschichte zu bestaunen, darunter Cornelis Gijsbrechts, Viktor&Rolf, Laurie Anderson, Jean Paul Gaultier, Thomas Demand, Gerhard Richter, Andy Warhol und viele weitere. Allesamt verunsichern sie auf amüsante Weise unsere gewohnte Sicht auf die Welt.

Die Geschichte der Täuschung

Seit jeher suchen Künstler nach neuen Möglichkeiten, um ihr Publikum auszutricksen und es mit ihrer Kunstfertigkeit zu verblüffen. Schon antike Fresken simulieren höchst überzeugend Dreidimensionalität. Barocke Kirchendecken verfeinern solche Illusionstechniken und öffnen scheinbar den Blick in göttliche Sphären. Im 17. Jahrhundert, dem Höhepunkt der täuschenden Malerei, waren es außerdem die sog. Trompe-l’œils (Augentäuschungen), die ihre Betrachter in den Bann zogen: Diese Gemälde sind so perfekt ausgearbeitet, dass man meinen könnte, die dargestellten Gegenstände ragen aus den Bildern heraus. Heute hält die digitale Virtual-Reality-Technik schier unendliche Möglichkeiten bereit, die lange Tradition der optischen Täuschungen auf bisher ungeahnte Weise zu erweitern.

Die Freude der Ent-Täuschung

Oft sind es schon die kleinen Irreführungen, die überraschen und amüsieren. Ein Kohlkopf entpuppt sich als Porzellanterrine. Was ein gefaltetes Herrenhemd zu sein scheint, ist tatsächlich meisterhaft detailreich in Marmor gehauen. Eine Lichtinstallation ist so geschickt konstruiert, als blicke man, in einen Raum von unendlicher Tiefe. Die Freude ist immer genau dann besonders groß, wenn wir zwar wissen, dass wir es mit einem Trick zu tun haben, aber trotzdem immer wieder darauf reinfallen.

Immer wieder staunen

Jede Entwicklung im Bereich der Optik fordert die menschliche Wahrnehmung aufs Neue heraus: Der illusionistischen Wirkung eines Schwarz-Weiß-Films der Gebrüder Lumière konnten sich 1896 die damaligen Zuschauer – so die berühmte Anekdote – nicht entziehen: Sie meinten, ein Zug würde aus der Leinwand auf sie zurasen. Beim heutigen Betrachter löst dieser Film keinen vergleichbaren Effekt mehr aus. Ähnlich überraschende Momente können die Besucher jedoch in der Ausstellung erleben, wenn sie eine Virtual-Reality-Brille aufsetzen und in schwindelerregende Welten eintauchen – noch ist das Medium so neu und die Umsetzung so überraschend, dass unsere Wahrnehmung eindrucksvoll getäuscht wird.

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Video

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Toast VR (Richard Eastes, Toni Eastes, Daniel Todorov)
Richie’s Plank Experience, 2017
Virtual Reality, Unity3D, Holzplanke
© Toast VR

Gerhard Richter
Blattecke, 1967
Offsetdruck auf weißem, granuliertem Halbkarton, 23,9 x 18 cm
© Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve / Leihgabe aus einer Privatsammlung, Foto: Annegret Gossens, Kleve

Cornelis Norbertus Gijsbrechts
Nach einer Falkenjagd, um 1671
Öl/Leinwand, 142,5 x 184 cm
© Musée d’Ixelles, Brüssel

P. Mery
Mimétisme, 1900s
Steinlithographie, 149 x 106 cm,
© Chisholm Larsson Gallery, NYC, www.chisholm-poster.com

Livia Marin
Nomad Patterns, 2018
Keramik, 38 x 21 x 10 cm
Leihgabe der Künstlerin
© Livia Marin

Ferruccio Laviani für Fratelli Boffi
Good Vibrations Cabinet, 2013
Walnuss-Holz, 215 x 116 x 52 cm
© Fratelli Boffi

Jean Paul Gaultier
Trompe l’œil Jackett, Men’s Ready-to-Wear, Frühjahr/Sommer 1996
© Jean Paul Gaultier

Wandmalerei aus der Casa di Melangros, IV Stil (45–79 v. Chr.)
Freskomalerei mit Stuck, 167 x 180 cm
© Museo Archeologico Nazionale, Neapel

Louis-Léopold Boilly
Trompe l’œil einer Bildrückseite mit Katze, Baumstumpf und einem vom Keilrahmen hängenden Fisch, 18./19. Jh.
Öl auf Leinwand, 85 x 96 cm
© Sammlung Henri und Farida Seydoux

Leopold und Rudolf Blaschka
Glasmodell “Ocythoe tuberculata”, 1884
Glas, beschichtet, teilweise gefärbt; Tierleim; Gips, bemalt, 8 x 5,5 x 2,5 cm
© Guido Mocafico, 2014
Courtesy der Hamiltons Galerie und der Zoologischen Sammlung, Department für Theoretische Biologie, Universität Wien

Toast VR (Richard Eastes, Toni Eastes, Daniel Todorov)
Richie’s Plank Experience, 2017
Virtual Reality, Unity3D, Holzplanke
© Toast VR

Gerhard Richter
Blattecke, 1967
Offsetdruck auf weißem, granuliertem Halbkarton, 23,9 x 18 cm
© Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve / Leihgabe aus einer Privatsammlung, Foto: Annegret Gossens, Kleve

Cornelis Norbertus Gijsbrechts
Nach einer Falkenjagd, um 1671
Öl/Leinwand, 142,5 x 184 cm
© Musée d’Ixelles, Brüssel

P. Mery
Mimétisme, 1900s
Steinlithographie, 149 x 106 cm,
© Chisholm Larsson Gallery, NYC, www.chisholm-poster.com

Livia Marin
Nomad Patterns, 2018
Keramik, 38 x 21 x 10 cm
Leihgabe der Künstlerin
© Livia Marin

Ferruccio Laviani für Fratelli Boffi
Good Vibrations Cabinet, 2013
Walnuss-Holz, 215 x 116 x 52 cm
© Fratelli Boffi

Jean Paul Gaultier
Trompe l’œil Jackett, Men’s Ready-to-Wear, Frühjahr/Sommer 1996
© Jean Paul Gaultier

Wandmalerei aus der Casa di Melangros, IV Stil (45–79 v. Chr.)
Freskomalerei mit Stuck, 167 x 180 cm
© Museo Archeologico Nazionale, Neapel

Louis-Léopold Boilly
Trompe l’œil einer Bildrückseite mit Katze, Baumstumpf und einem vom Keilrahmen hängenden Fisch, 18./19. Jh.
Öl auf Leinwand, 85 x 96 cm
© Sammlung Henri und Farida Seydoux

Leopold und Rudolf Blaschka
Glasmodell “Ocythoe tuberculata”, 1884
Glas, beschichtet, teilweise gefärbt; Tierleim; Gips, bemalt, 8 x 5,5 x 2,5 cm
© Guido Mocafico, 2014
Courtesy der Hamiltons Galerie und der Zoologischen Sammlung, Department für Theoretische Biologie, Universität Wien

Katalog

Lust der Täuschung

Der reich bebilderte Band mit Essays aus den Bereichen der Neurowissenschaften sowie der Kunst-, Kultur und Mediengeschichte führt den Leser durch die Geschichte der Lust an der Täuschung: von der bildenden Kunst bis zum Design, von der Antike bis in die jüngste Gegenwart.

Mitnahmepreis in der Kunsthalle: € 29

Herausgegeben von Andreas Beitin und Roger Diederen, mit Beiträgen von Andreas Beitin, Ute Engel, Margit Kern, Rudolf E. Lang, Susanna Partsch und Monika Wagner. Hirmer Verlag, 264 Seiten, 200 Abbildungen in Farbe, 24 x 29 cm, gebunden.

Auf das Auge allein ist kein Verlass: Im Zeitalter digitaler Bildbearbeitung sind Filme und Fotografien so leicht manipulierbar, dass genaues Hinsehen alleine nicht ausreicht, um entscheiden zu können, was »wirklich« ist und was nicht. Der heute so aktuelle Begriff »Fake News« müsste um »Fake Views« erweitert werden. Denn die Bilderflut, die uns tagtäglich überrollt, ist immer mehr mit Vorsicht zu genießen. Doch die Unsicherheit angesichts von Bildmanipulationen ist kein neues Phänomen: Augentäuschungen, Illusionen, visuelle Tricksereien und Fälschungen gibt es schon seit Jahrtausenden – und das vor allem in der Kunst. Nicht erst seit der Antike spielen Künstler meisterhaft mit der Wahrnehmung des Betrachters und fuhren uns vor Augen, wie einfach wir zu täuschen sind.

 

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