Cobra Copenhagen Brüssel Amsterdam 26. September 1997 – 11. Januar 1998 In dieser Ausstellung wurden zum ersten Mal Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen von 24 Künstlern der Cobra-Gruppe vereinigt. Der Name Cobra ist aus den Anfangsbuchstaben der drei europäischen Hauptstädte Kopenhagen, Brüssel und Amsterdam abgeleitet. Sie sind die Zentren, von denen aus die Cobra-Künstler unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gemeinsam agierten. DIE COBRA-GRUPPE Gegründet wurde die Gruppe am 8. November 1948 im Hinterzimmer des Pariser Cafés Notre-Dame. Bis zu ihrer offiziellen Auflösung 1951 umfasste die Bewegung mehr als 50 Mitglieder. Unter Berufung auf allgemein-verständliche, »primitive« Bildformen wagen die Cobra-Künstler einen hoffnungsvollen Neubeginn der gegenständlichen Kunst und antworten einer sich im Wiederaufbau befindenden Gesellschaft mit neuen Utopien. Ihre Schauplätze sind Städte und Dörfer in Dänemark, Belgien und Holland, mit nur gelegentlichem Szenenwechsel nach Paris. Die Darsteller sind reise- und kontaktfreudige Maler und Bildhauer und ihre Freunde aus den benachbarten Kreativdomänen Literatur, Film, Fotografie und Architektur. Im Dialog Der Wunsch der dänischen Künstler, avantgardistischen Positionen zu begegnen, sowie ihr Streben nach einem universellen künstlerischen Ausdruck bei gleichzeitiger Wahrung der eigenen kulturellen Identität, drängt sie zur Kontaktaufnahme mit Künstlern, die ähnliche Ideen entwickeln. Das Ziel, im Dialog mit der Natur und ausgehend von den überlieferten Urformen der archaischen Kulturen Skandinaviens eine universelle Bildsprache mit mythischen Inhalten zu entwickeln, wird von den belgischen und holländischen Mitgliedern der Gruppe begeistert aufgenommen und umgesetzt. Unkonventionell Cobra ist zutiefst unkonventionell. Ihre aus dem belgischen Surrealismus und den experimentellen Gruppierungen Hollands und Dänemarks kommenden Mitglieder sind gegen bürgerliche Wertvorstellungen und gegen die Tradition der künstlerischen Moderne. Ihre Ausdrucksformen verstehen sich als Gegenpositionen zur geometrischen Abstraktion und zum sozialistischen Realismus. Die Cobra-Kunst ist spontan und experimentell. Sie empfängt wichtige Impulse von Kinderzeichnungen, der Kunst von Außenseitern und primitiven Kulturen. Ihre wichtigsten Gestaltungsmittel sind bunte Farben und eine reiche spielerische Fantasie, die, gepaart mit Humor und kämpferischer Kraft, ausdrucksstarke Bilder hervorbringt. Die in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung gezeigte Cobra-Ausstellung markierte das 50 jährige Jubiläum der Bewegung. Durch die tatkräftige Unterstützung der dänischen, holländischen und belgischen Museen, der Privatsammler und Künstler wurden rund 200 Arbeiten folgender Künstler präsentiert: Pierre Alechinsky, Else Alfelt, Karel Appel, Jean-Michel Atlan, Ejler Bille, Eugène Brands, Constant, Corneille, Christian Dotremont, Jacques Doucet, Sonja Ferlov-Mancoba, Henry Heerup, Egill Jacobsen, Robert Jacobsen, Asger Jorn, Lucebert, Erik Ortvad, Carl-Henning Pedersen, Reinhoud, Anton Rooskens, Shinkichi Tajiri, Raoul Ubac, Serge Vandercam, Theo Wolvecamp. Mehr erfahren Weniger Faltblatt zur Ausstellung Rückblick Alle Ausstellungen