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ist die Ausstellung zur AfterworkKH bis
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Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
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Carl Rottmann

1797–1850, Hofmaler König Ludwigs I.
30. Januar – 13. April 1998

Carl Rottmann ist noch heute vor allem bekannt als der Maler der beiden monumentalen Bilderzyklen italienischer und griechischer Landschaften für den Hofgarten der Münchner Residenz. König Ludwig I. ließ damals viele der gerade erst errichteten öffentlichen Neubauten, wie auch die Residenz, mit Wandfresken historischen Inhalts durch junge Künstler ausschmücken. Als die bedeutendsten davon haben die an Rottmann vergebenen Großaufträge und die Fresken von Peter Cornelius in den Festsälen der Glyptothek zu gelten. Während letztere, wie auch fast alle anderen in München damals geschaffenen Wand- und Deckengemälde, im letzten Krieg zerstört wurden, haben sich die von Rottmann größtenteils erhalten. Sie wurden damals sofort weithin berühmt und trugen entscheidend mit zum frühen Ruhm Münchens als dem ersten Kunstzentrum in Deutschland bei.

Leben Rottmanns

Geboren am 11. Januar 1797 in Handschuhsheim bei Heidelberg, erhält Rottmann den ersten Zeichenunterricht bei seinem Vater, der als Universitätszeichenlehrer auch Zugang zu den schöngeistigen Zirkeln der traditionsreichen Universitätsstadt hatte. Zu seinen Schülern zählten auch die dann so bedeutenden Maler Karl Philipp Fohr und Ernst Fries, mit denen Rottmann schon sehr früh befreundet war. Seit 1821 in München, bildet er sich hier an der Akademie fort, hauptsächlich aber auf ausgedehnten Studienreisen ins Voralpenland und ins Salzburgische.

Große Landschaft

Seinen künstlerischen Vorstellungen von »großer Landschaft« folgend, zieht es ihn nach Italien, wohin er 1826 im Frühjahr zu Studien vor der Natur aufbricht. Durch Leo von Klenze protegiert, erhält er in Rom den Auftrag, ein Bild von »Palermo« für den König zu malen. Diese Weiterreise nach Sizilien wird ihm finanziert. Zurück in München tritt er nach bestandener Probe 1829, dieses Mal mit einem Stipendium, ein zweites Mal die Reise an, um jetzt gezielt Motive für den Italien-Zyklus der westlichen Hofgarten-Arkaden aufzunehmen, der auf Wunsch Ludwigs I. in 28 Wandbildern al fresco 1830-34 entsteht, mit je einem vom König selbst gedichteten Distychon versehen.

Anschließend reist Rottmann wieder im Auftrag König Ludwigs 1834/35 nach Griechenland, wo er Studienmaterial für den geplanten Griechenland-Zyklus sammelt. Ursprünglich für die nördlichen Hofgartenarkaden geplant, findet dieser 2. Zyklus aber schließlich – wegen mutwilliger Beschädigungen der Italienfresken – in einem eigens dafür in der Neuen Pinakothek konstruierten Saal Aufstellung.

Überblick des Schaffensprozesses

In repräsentativer Auswahl waren verschiedene Stufen von Rottmanns Schaffensprozessen in der Ausstellung zu sehen, sowie – nach Motivgruppen geordnet – eine große Zahl von Bildern aus bayerischen Gegenden, aus Italien und Griechenland, die von ihm teils auch mehrmals wiederholt und variiert wurden für die Bedürfnisse des großen Marktes.

Bruch vom Idealismus

Mit Rottmanns sogenannten Historischen Landschaften wird der endgültige Bruch zur traditionellen Kunstauffassung des Idealismus vollzogen. Nicht mehr arkadische Zustände der Menschheitsgeschichte werden vorgestellt, sondern wir finden hier die frühen Stätten unserer abendländischen Kultur in ihrem der Zeit unterworfenen Verfallsstadium in Erinnerung gerufen mit all ihrer ungebrochenen Bedeutsamkeit für die Gegenwart. Daneben sind Phänomene der Erdgeschichte visualisiert, als sei hier der Atem der Weltschöpfung zu spüren.

Eine Kooperation

In der gemeinschaftlich mit den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen veranstalteten Retrospektive in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung wurden 150 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen aus vielen öffentlichen und privaten Sammlungen vereint. Daneben waren in der nahen Residenz einige erst jüngstens restaurierte Wandbilder des monumentalen Griechenlandzyklus zu sehen, neben dem Zyklus Historischer Landschaften aus Italien und zugehörigen Kartons.

Verantwortlich für Katalog- und Ausstellungskonzeption war Christoph Heilmann.

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